New Tech und Ältere in der Arbeitswelt

Diskriminierung aufgrund des Alters ist offiziell gesetzeswidrig – so besagt es das AGG, das Allgemeine Gleichstellungsgesetz. Es will Benachteiligungen unter anderem aufgrund des Alters verhindern.

Doch die Realität in der Arbeitswelt sieht oft anders aus. Vielleicht haben auch Sie schon erlebt, dass es mit zunehmendem Alter schwieriger wird, an neue Stellen kommen. Oft beginnt dieses Phänomen schon ab 57 Jahren.

Warum werden Ältere bei der Jobvergabe benachteiligt?

Warum sind viele Unternehmen oft zögerlich bei der Einstellung älterer Mitarbeiter? Liegt es an Vorurteilen, wie z.B. dass Ältere mit neuen Technologien nicht zurecht kommen oder weniger dynamisch und unkompliziert seien? Doch was ist wirklich dran? Wir glauben, dass dies ein echter Trugschluss ist.

Mit zunehmendem Alter entwickelt man andere Kompetenzen

Denn: die Intelligenz verändert sich mit dem Alter. Die sogenannte fluide Intelligenz nimmt ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich ab. Sie beschreibt die Fähigkeit zu logischem Schlussfolgerungen und abstraktem Denken. Gemessen werden kann sie zum Beispiel anhand klassischer IQ Tests.

Die kristalline Intelligenz nimmt dagegen mit dem Alter zu. Sie ist nicht angeboren, sondern erlernt und besteht aus zwei Komponenten:

  • Explizites Wissen: z.B. Berufserfahrung, Lebenserfahrung, Erinnerungen

  • Implizites Wissen: z.B. soziale Kompetenzen, Menschenkenntnis, Ausdrucksvermögen  

Die kristalline Intelligenz ermöglicht vor allem komplexes Denken. Jüngere Menschen lösen Probleme oft schrittweise. Ältere gleichen eine mögliche Lösung mit ihrem Erfahrungsschatz ab und passen sie darauf basierend an. Häufig führt das zu einem besseren Ergebnis.

Grade diese Art des Erfahrungswissen kann den Einsatz neuer Technologien, wie KI, oder neuer Managementmethoden, wie Agiles Management / Scrum, erst effizient machen. Indem nämlich nicht blind auf Neues gesetzt wird, sondern der Mehrwert und die Sinnhaftigkeit genau überprüft werden.

Neue Technologien sind bereits fester Bestandteil der Arbeitswelt und werden von Jüngeren UND Älteren genutzt

So hat zum Beispiel eine Untersuchung des DIW Berlin und der TU Berlin gezeigt, dass Künstliche Intelligenz bereits heute von vielen Menschen beruflich genutzt wird, ohne dass sie sich dessen bewusst sind. Die Forscher werteten eine Stichprobe zum Thema Digitalisierung aus. Die Frage, ob sie mit künstlicher Intelligenz in ihrem Berufsalltag zu tun haben, beantworteten nur 20 % der Befragten mit Ja. Wenn jedoch nach konkreten Funktionen wie Spracherkennung oder automatisierter Bildbearbeitung gefragt wurde, gaben knapp 40 % der Teilnehmer an, dass sie bereits damit arbeiten

Altersgemischte Teams sind wichtig für gemeinwohlorientierte Nutzung neuer Technologien

Künstliche Intelligenz wird unser aller Leben immer mehr verändern und bestimmen. Auch vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Mitarbeiter aus allen Altersstufen bei der Entwicklung und Nutzung von KI Anwendungen und anderen Technologien eingebunden sind. Denn so kann sicher gestellt werden, dass verschiedene Bedürfnisse berücksichtigt werden und das wertvolle Erfahrungswissen Älterer mit einfließt.

Weiterbildung nötig durch schnellere Veränderungszyklen

Ganz unabhängig von Ihrem Alter, ist es immer sinnvoll, sich laufend fortzubilden und bei neuen Technologien und Methoden up to date zu bleiben. Gerade weil das Tempo der Veränderung ständig steigt.

Die bpw-akademie bietet New Tech Fortbildungen

Egal ob für Sie selbst oder Ihre Kollegen / Mitarbeiter – die bpw-akademie bietet Ihnen Fortbildungen im Bereich neue Technlogien und neue Management-Methoden an:

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Über die Autorin

Carmen Kraushaar ist Gründerin der bpw-akademie und langjährige Partnerin der Personalberatung QRC Group. Sie berät seit über zehn Jahren Unternehmen bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen sowie Mitarbeiter und Kandidaten bei der Karriereentwicklung.

 

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