Viele Einladungen zum Interview, aber dann häufig Absagen?
Sie suchen eine neue Stelle und werden oft zu Vorstellungsgesprächen eingeladen? Doch danach erhalten Sie Absagen?
Lesen Sie, was Sie dagegen tun können.
Sie sind nicht (ausreichend) für die Stelle qualifiziert
Unternehmen wollen mit der Stellenbesetzung ein Problem lösen.
Das A und O daher: bewerben Sie sich idealerweise auf Stellen, bei denen Sie mindestens 70 %, besser aber 80 - 90 % der Anforderungen erfüllen. Lesen Sie dafür die Stellenausschreibung sorgfältig durch.
Diese bisherige Regel weicht aufgrund des Fachkräftemangels zunehmend auf. Firmen sind offener geworden, Kandidaten einzuladen, denen die geforderten Qualifikationen zwar fehlen, jedoch eine fachliche Nähe zum Thema mitbringen.
Wenn das auf Sie zutrifft, dann müssen Sie umso mehr im Gespräch überzeugen und punkten.
Generell gilt: streben Sie an, die fehlenden Qualifikationen auf Ihrer jetzigen Stelle zu erlangen, indem Sie sich z.B. fortbilden oder aktiv um eine Erweiterung Ihrer Aufgaben und Zuständigkeiten bemühen.
Ihre Bewerbungsunterlagen versprechen mehr als Sie halten
In vielen Bewerbungsratgebern heißt es, man soll in der Bewerbung klotzen statt kleckern. Unsere Meinung: Jein.
Natürlich sollen Sie sich in ein gutes Licht rücken. Kritisch wird es aber, wenn Sie Projekte oder Erfahrungen so “aufblasen”, dass sie einer genaueren Prüfung nicht standhalten. Denn diese Prüfung erfahren Sie im Job-Interview.
Besser: weisen Sie offen und ehrlich im Anschreiben darauf hin, wenn Ihnen bestimmte, geforderte Skills fehlen. Stellen Sie klar, dass Sie sich in dem Bereich fortbilden wollen. Und im Idealfall nennen Sie Beispiele aus Ihrer beruflichen Vergangenheit, bei denen Sie sich erfolgreich „on the job“ eingearbeitet haben.
Zu hohe Gehaltsvorstellung
Wenn der fachliche Fit da ist, können Sie trotzdem scheitern, und zwar an einer zu hohen Gehaltsvorstellung. Fragen Sie sich daher: passt Ihr Gehaltswunsch zu Ihrer Erfahrung? Können Sie den aufgerufenen Preis rechtfertigen?
Ob Sie beim Gehalt Abstriche machen können, hängt natürlich davon ab, welches Ziel Sie verfolgen. Wollen Sie die Stelle vor allem wechseln, um Ihr Gehaltsniveau zu steigern, dann machen Zugeständnisse beim Gehalt wenig Sinn.
Wenn Sie aber aufsteigen wollen, mehr Verantwortung oder neue Themengebiete suchen, dann sollten Sie beim Gehalt lieber marktgerecht einsteigen. Wenn Sie sich bewähren, können Sie Ihr Gehalt immer nach verhandeln.
Fehlende Nachweise im Arbeits-Zeugnis
Es kann passieren, dass Sie im laufenden Bewerbungsprozess Ihr letztes Arbeitszeugnis nachreichen müssen. Achten Sie darauf, dass alle Tätigkeiten aufgeführt werden, die für Ihre neue Stelle wichtig sind, auch wenn Ihre aktuelle Job-Bezeichnung dies nicht hergibt.
Beispiel: Sie bewerben sich für eine Stelle als Technischer Projektleiter Entwicklung. In Ihrem momentanen Job steuern Sie ein Projekt, haben aber nicht den Jobtitel „Projektleitung“. In diesem Fall sollte die Tätigkeit in Ihrem (neuen) Arbeitszeugnis erwähnt werden.
Cultural Fit / Persönlichkeit
Manche Kandidaten scheitern am “Nasenfaktor”. Sprich, Sie passen formell zur Stelle, bekommen aber trotzdem keine Zusage. Weil es an Sympathie mangelt oder nicht Klick auf der Interviewer-Seite macht.
Unser Tipp: holen Sie sich Hilfe von Headhuntern oder Personaldienstleistern.
Warum? Headhunter können Sie bei passenden Unternehmen “positiv verkaufen“. Sie kennen das Unternehmen und die Kultur und können Sie auf das Gespräch vorbereiten. Hier erfahren Sie mehr zur erfolgreichen Zusammenarbeit mit Headhuntern.
Personaldienstleister, die projektbezogen arbeiten (z.B. Hays), können Sie über Projekte in Unternehmen vermitteln. Ihr Vorteil: der Nasenfaktor spielt eine untergeordnete Rolle, da man Sie nur für einen Projekteinsatz plant und vermittelt. Sobald Sie im Unternehmen sind, können Sie sich beweisen und so möglicherweise ein direktes Vertragsangebot erhalten. Hier finden Sie Tipps, wie Sie im neuen Job oder Projekt punkten.
Nervosität
Sie bringen alles mit, was das Unternehmen benötigt, aber im Vorstellungsgespräch sind Sie so nervös, dass Sie sich „um Kopf und Kragen reden“.
Das kann so weit führen, dass Ihr Gegenüber an Ihnen zweifelt.
Daher lautet unser Rat, wenn Sie mit großer Nervosität und Angst vor dem Interview kämpfen: buchen Sie eine:n Coach:in. Er / sie kann Sie in Ruhe vorbereiten, kritische Fragen vorwegnehmen und Ihnen Selbstvertrauen und mehr Ruhe geben.
Coachings zur Interview-Vorbereitung der bpw-akademie
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Über die Autorin
Carmen Kraushaar ist Gründerin der bpw-akademie und langjährige Partnerin der Personalberatung QRC Group. Sie berät seit über zehn Jahren Unternehmen bei der Besetzung von Fach- und Führungspositionen sowie Mitarbeiter und Kandidaten bei der Karriereentwicklung.